Los geht’s mit einem Wunschkonzerthit: Die Ouvertüre zur Großen Zauberoper in fünf Akten von Michail Glinka ist eine mitreißende orchestrale Verheißung. Azim Karimov am Pult des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg bedient sie zur Premiere der Staatsoper Hamburg freilich nicht einfach, er lässt sie in nachgerade manischem Tempo abspulen, er überreizt das russische Idiom um genau jene Spur, sodass wir besonders genau hinhören und alsbald verstehen, was denn diese Musik wirklich groß und gültig macht.... Was an diesem Abend wirklich enorm berührt, ist etwas anderes: Es sind die fein ausgehörten Mischungen von zarten Streichergespinsten und lukullischen Holzbläserkantilenen, es ist ein Melos, der direkt an den Belcanto von Bellini, Donizetti und Rossini erinnert, es ist eine klassizistisch abgesicherte Romantik, die an Felix Mendelssohn denken lässt.... Es ist ein enormer Verdienst von Dirigent, Orchester und einer exquisiten sängerischen Besetzung, dass man über Glinkas kompositorische Stärke und Variabilität dankbar ins Staunen gerät
- Peter Krause
, concerti.de